Die Maine Coon im Überblick

 

Steckbrief
Größe: groß
Gewicht: Katze 4,5 – 6 kg; Kater 6 – 10 kg
Felllänge: Halblanghaar
Fellfarben: alle Farben außer Chocolate, Cinnamon, Lilac, Fawn und Point-Zeichnungen
Augenfarben: alle Farben
Ursprungsland: Nordosten der USA
 
Charakteristika
Bewegungsdrang: mittel
Lautstärke: gering
Pflegeaufwand: mittel
Zeitaufwand: mittel


Aussehen der Maine Coon

Die Maine Coon ist die größte und schwerste Hauskatzenrasse der Welt. Gesunde, erwachsene Kater bringen problemlos ein Gewicht von bis zu zehn Kilogramm auf die Waage – und das bei einer Körperlänge von stolzen 1,20 Metern. Kätzinnen sind jedoch etwas kleiner, leichter und zierlicher als Kater. 

Maine Coons haben ihrem Rassestandard entsprechend eine ausgewogene, rechteckige Körperform. Der Kopf ist länger als breit mit etwas konkavem Profil. Der Torso ist lang mit breiter Brust. Der buschige Schwanz ist mindestens genauso lang wie der Torso. Die Augen sind groß, rundlich und sehr ausdrucksstark. Maine Coons gibt es in vielen Farben (außer Chocolate, Cinnamon, Lilac, Fawn) und in allen Zeichnungen außer pointed. Auch die Augenfarbe der Maine Coon ist vielfältig und reicht von grün, grün-orange bis hin zu blau und odd-eyed (ein blaues und ein oranges Auge) bei weißen und bi-colorfarbenen Maine Coons.Der Rassestandard der Maine Coon erlaubt dabei alle Kombinationen von Fell- und Augenfarbe. 
 
Das halblange Fell der Maine Coon ist dicht, dick, wasserabweisend und schützt gegen Nässe und Schnee. An Kopf, Schultern und Beinen ist es etwas kürzer und wird allmählich entlang des Rückens und den Seiten nach hinten hin länger. Typisch für die Maine Coon sind auch eine volle Halskrause gerade im Winterkleid, lange, volle Pluderhosen an den Hinterbeinen und langes, strähniges Fell am Bauch. Der lange buschige Schwanz schützt die zusammengerollte Katze gegen Wind und Kälte. Die Ohren sind zum Kälteschutz innen an den Spitzen kräftig behaart mit den charakteristischen Luchspinseln, die erwünscht, jedoch kein „Muss“ sind. Die großen, runden Pfoten der Maine Coon funktionieren im Winter wie Schneeschuhe.
 

Maine Coon: Charakter und Wesen

Maine Coons haben, wenn sie gut geprägt und sozialisiert wurden, ein überaus angenehmes Wesen: temperamentvoll, ohne gleich das ganze Haus zu verwüsten, anhänglich, ohne übermäßig aufdringlich zu sein, gesellig, sozial, verspielt und verschmust. Bis ins hohe Alter hinein sind Maine Coons jugendliche Clowns.  Lassen Sie Ihre Maine Coon jagen , Spielzeuge, die sich langsam über den Boden bewegen, kommen bei der begnadeten Mäusejägerin am besten an. Aber auch für andere interaktive Spiele mit ihren Menschen lässt sich die Maine Coon schnell begeistern. Haben Sie mehr Lust auf Klickertraining oder Apportieren – kein Problem, auch das wird Ihr Coonie mit etwas Übung und Geduld erlernen können.

In der Regel kommen die Maine Coon auch gut mit Hunden und Kindern zurecht. Sie passt gut in eine aktive, große Familie. Obwohl sie auf den ersten Blick vielleicht etwas groß und wild erscheint, ist die Maine Coon sanft und gutmütig und besitzt eine leise, eher piepsende Stimme, die nicht so recht zu ihrem Riesenkörper passen will. Die Maine Coon ist sehr menschenbezogen, ohne jedoch allzu aufdringlich zu sein. 
 

Haltung und Pflege der Maine Coon 

Die Maine Coon eignet sich bestens für das Leben auf dem Land, aber auch für ein Leben in der Stadt, wenn die Wohnung nicht zu klein ist. Alleine sollte sie nicht gehalten werden, denn auch die innigste Zuwendung des Menschen ersetzt der geselligen Katze keinen Artgenossen. Da sie die optimale Outdoor-Ausrüstung bereits am Leib trägt, genießt sie gesicherten Freilauf in Form von Balkon,  Gartengehege oder Garten sehr. Unkontrollierter Freilauf dagegen ist kaum zu empfehlen, denn zu den normalen Gefahren, die jedem Freiläufer drohen, kommt noch das Risiko des Diebstahls zum Eigenbedarf hinzu. Hat die Maine Coon die Möglichkeit, ganzjährig Frischluft zu schnuppern, entwickelt sich ihr Fell noch dichter als das der reinen Wohnungskatze. Dabei ist das Fell trotzdem verhältnismäßig pflegeleicht, wenn die Struktur dem Standard entspricht. 
 
Fellpflege muss bei der Maine Coon sein: Wöchentlich einmal durchkämmen und bürsten ist außerhalb des Fellwechsels ausreichend. Löst sich im Frühjahr die Unterwolle, sollte man häufiger nach Knötchen fahnden, die sonst an den Problemstellen unter den Vorderbeinen, an den Höschen, aber auch am Kragen schnell zu Filzen werden. Zudem beugt die Pflege auch lästigen Haarballen vor, die Gesundheit und Wohlbefinden stark beeinträchtigen können. Gewöhnt man schon das Kitten an die Pflegeprozedur, hat man es später leicht. Denn wenn man regelmäßig pflegt, wird es der Katze niemals wehtun. Im Gegenteil, es ist lieb gewordenes Ritual, eine Art besonders intensive Massage- und Schmusestunde, die von der „Coonie“ bald mit dem typischen, leisen Stimmchen eingefordert wird. 

Für die große, temperamentvolle Maine Coon sollte natürlich auch entsprechend großzügige, stabile Ausstattung vorhanden sein. Wenn zwei Coonies Fangen spielen, muss der Kletterbaum einiges aushalten, und auch das stille Örtchen sollte XXL-Format haben. Entgegen allen Vorurteilen ist die Maine Coon eine Katze, die Wasser liebt. Neben einem  Zimmerbrunnen für Katzen freut sich die Maine Coon gerade im Sommer sehr über einen kleinen Katzenpool, in dem sie nach Spielzeug angeln an. 

 

Typische Krankheiten der Maine Coon

In aller Regel ist die Maine Coon eine kräftige, gesunde Katze, trotzdem kann es rassetypische Erkrankungen und Probleme geben, die auf einen kleinen Genpool in der Zucht zurückzuführen sind und an die Nachkommen vererbt werden. 
Das häufigste Problem der Maine Coon ist die Hüftdysplasie, die Probleme beim Laufen bis hin zur Bewegungsunfähigkeit verursachen kann. Auch Herzerkrankungen treten bei der Maine Coon auf. Die Symptome können von leichten Herzrhythmusstörungen bis hin zu ernsthaften Herzproblemen reichen. Verantwortungsvolle Züchter versuchen das Weitervererben dieser Krankheit durch die Selektion geeigneter, gesunder Zuchttiere mit einem genetisch breiten Spektrum zu vermeiden. 
Die in den Anfängen der Zucht häufig angetroffenen polydaktylen Katzen mit überzähligen Zehen an Vorder- und/oder Hinterpfoten findet man heute nur noch selten. „Polys“ sind bei Katzenausstellungen nicht zugelassen. Auch die Weiterzucht mit diesen Katzen wird laut Auslegung des deutschen Tierschutzparagraphen nicht empfohlen. 
 

Herkunft der Maine Coon 

Die Herkunft der imposanten Maine Coon ist mit verschiedene Legenden und Theorien umrankt. Die große Halblanghaarkatze erinnert auf den ersten Blick sehr an die in Skandinavien entstandene  Norwegische Waldkatze . Eine Theorie besagt,
dass die ersten Katzen um das Jahr 1000 n.Chr. durch Wikinger auf den amerikanischen Kontinent kamen, die manche ihrer Schiffskatzen dort zurückließen. Eine weitere Legende berichtet, dass die Rasse der Maine Coon aus einer Kreuzung der langhaarigen Katzen, die die französische Königin Marie Antoinette vor ihrer gescheiterten Flucht nach Amerika vorausgeschickt haben soll, und einheimischen Katzen entstanden sei. Auch von einem Schiffskapitän namens Coon ist die Rede, der Neuengland bereiste und seine langhaarige Schiffskatze mitbrachte. Diese soll sich mit den Hafenkatzen Mains gepaart haben und viele kleine „Coons“ zurückgelassen haben. Ganz sicher ist, dass die Legende, nach der die Maine Coon eine Kreuzung aus Katze und Waschbär (im Englischen „Racoon“ genannt) sein soll, falsch ist – auch wenn ihr buschiger Schwanz an einen Waschbären erinnert. Doch immerhin gab diese Theorie der Katze ihren Namen: Maine Coon, die Waschbären aus Maine. Wie die Rasse tatsächlich entstanden ist, bleibt wohl für immer ein Geheimnis. Als sicher kann jedoch gelten, dass es sich bei der Maine Coon um eine sehr ursprüngliche Rasse aus dem Nordosten der USA handelt, die ihre noch heute typischen Rassemerkmale ohne gezielte Zucht als echte „Bauernhofkatze“ entwickeln durfte. Coonies sind nämlich eifrige und geschickte Mäusejäger und waren so gerade auf den Bauernhöfen gern gesehen.